Ronja Klein gewinnt ihre erste Medaille auf der Cadets European Judo Tour
331 Judoka von zwei Kontinenten und aus 22 Ländern trafen sich am vergangenen Wochenende im slowenischen Koper, um ihre Kräfte beim vorletzten Europacup des Jahres zu messen. Der Deutsche Judo Bund wurde dabei von insgesamt 11 kampfstarken Athletinnen vertreten. Schon bei der Auslosung der Gewichtsklasse bis 48 Kilogramm wurde klar, dass die auf Platz zwei gesetzte Ronja Klein von den Mattenteufeln Erfurt mit zum engeren Kreis der Favoriten gehörte, denn sie hatte gemeinsam mit Teamgefährtin Tabea Mecklenburg, aufgrund ihrer guten Weltranglistenposition in Runde eins ein Freilos bekommen. In der zweiten Runde stand sie dann nach über zwei Stunden Wartezeit endlich der Französin Tifenn Aymard gegenüber. Das lange Warten auf ihren ersten Kampf konnte die junge Sportschülerin scheinbar nicht so gut verkraften, ließ sich gleich zu Kampfbeginn von ihrer Kontrahentin überraschen und verlor. So musste sie sich schnell wieder neu fokussieren und dann den langen Weg durch die Trostrunde antreten, um sich doch noch auf einen der begehrten Podestplätze vorkämpfen zu können. Hier setzte sich die Erfurter Leichtgewichtlerin zuerst gegen Laura Barisic aus Kroatien mit einem Festhaltegriff souverän, noch deutlich vor Ablauf der regulären Kampfzeit von vier Minuten durch. Im darauffolgenden Kampf um den Einzug ins kleine Finale musste sich die Österreicherin Maya Kochauf ebenfalls vor dem regulären Kampfende der Bodenkampfstärke von Ronja Klein in einem Festhaltegriff beugen. Im Kampf um die Bronzemedaille zeigte Ronja Klein Nervenstärke. Mit taktisch cleverem Griffkampf dominierte sie ihre italienische Rivalin Alice Bersellini und nutzte gleich ihre erste Chance, um mit einer sehenswerten Kontertechnik in Führung zu gehen. Diesen Vorsprung verteidigte sie dann souverän bis zum Kampfende und erkämpfte sich so verdient die Bronzemedaille. Ein kleiner Wermutstropfen bei aller Freude über ihre erste Europacupmedaille bleibt trotzdem bestehen. Dauerrivalin Tabea Mecklenburg schaffte mit Platz eins bei diesem Wettkampf den ganz großen Wurf und sorgte damit zugleich auch für die einzige Goldmedaille aus deutscher Sicht. Trotzdem überwiegt bei Ronja Klein am Ende die Freude über das erkämpfte Edelmetall und es bleibt der Ansporn, vielleicht schon bei den beiden noch ausstehenden Wettkämpfen, den Spieß umzudrehen. Für dieses Ziel trainiert sie derzeit im angeschlossenen Trainingscamp mit weiteren 150 Judoka aus aller Welt über fünf Stunden pro Tag.
(Bild und Text: Jan Steiner)