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Ronja Klein wird Vize-Europameisterin

Ronja Klein wird Vize-Europameisterin

Bei der mit über 400 Athleten aus 40 Nationen äußerst stark besetzten Europameisterschaft der Kadetten im Judo konnte sich Ronja Klein von den Mattenteufeln Erfurt im portugiesischen Odivelas mit einer bärenstarken Leistung bis ins Finale vorkämpfen und damit zugleich ihren bisher größten sportlichen Erfolg erzielen. Das zwanzigköpfige Aufgebot des Deutschen Judobunds erkämpfte sich bei diesen kontinentalen Titelkämpfen insgesamt zwei Silbermedaillen und eine Bronzemedaille und landete so auf dem zehnten Platz in der Nationenwertung. Eine Silbermedaille ging dank Ronja Klein auf das Konto des Thüringer Judoverbands.

Ihre beiden Vorrundenbegegnungen entschied die siebzehnjährige Sportschülerin des Sportgymnasiums Jena mit der höchstmöglichen Bewertung im Judo – einem Ippon vorzeitig. 

So musste sich zuerst Gabriela Herta aus Moldawien und anschließend auch die Ungarin Viktoria Kiss der bodenkampfstarken Leichtgewichtlerin nach kurzer Kampfdauer in einem Festhaltegriff beugen. In Runde drei, dem Kampf um den Einzug ins Finale, wartete dann mit der Vizeweltmeisterin des Vorjahres, der Türkin Begumnaz Dogruyol, ein ganz schwerer Brocken auf die junge Erfurterin. Erwartungsgemäß ausgeglichen verlief dann auch die erste Kampfhälfte. Doch dann setzte Ronja Klein die Türkin mit ihrem dominanten Griffkampfverhalten zunehmend unter Druck, sodass diese zwei Bestrafungen wegen defensivem Kampfverhalten hinnehmen musste. Da jedoch nach Ablauf der regulären Kampfzeit von vier Minuten keine der beiden Kämpferinnen eine entscheidende Wertung erzielen konnte, ging es in die Verlängerung – den so genannten „Golden Score“. Hier erhielt die Türkin durch den Kampfrichter nach einer Minute ihre dritte und zugleich entscheidende Bestrafung wegen Inaktivität und Ronja Klein zog souverän ins Finale ein. Hier traf die auf Nummer zwei gesetzte TJV-Athletin auf die auf Nummer eins gesetzte Spanierin Marta Beorlegui Oses. Noch vor knapp zwei Monaten trafen beide erstmals beim Europacup in Zagreb aufeinander, wobei Ronja Klein in der Kampfzeitverlängerung mit einem sehenswerten Innenschenkelwurf gewinnen konnte. Diesmal jedoch konnte die Spanierin in dem von ihr taktisch sehr clever geführten Kampf nach drei Minuten die Oberhand behalten und revanchierte sich so für ihre Niederlage beim Europacup in Zagreb. Trotz dieser unglücklichen Niederlage war Landestrainer Jan Steiner mit der Leistung seines Schützlings überaus zufrieden und freute sich gemeinsam mit Ronja Klein über den Gewinn ihrer Silbermedaille auf absolutem internationalen Topniveau. Beide blicken schon zuversichtlich auf die Ende August in Zagreb stattfindende Weltmeisterschaft, denn dort werden sich die beiden Topathletinnen sicherlich wiedertreffen. Vielleicht kann dann ja die ehrgeizige Nationalkaderathletin den Spieß wieder herumdrehen und so wie beim Europacup in Zagreb, erneut ganz oben auf dem Treppchen stehen. 

(Bild + Text: Jan Steiner)

Ronja Klein (2.vl)
Ronja Klein und Landestrainer Jan Steiner