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Ringer holen Pokal beim Bundesfinale der Schulen

Ringer holen Pokal beim Bundesfinale der Schulen

Da die Sportart Ringen nicht bei den JtfO-Bundesfinals in Berlin vertreten ist, veranstaltet der Deutsche Ringer-Bund seit Jahren ein eigenes Bundesfinale für Schulen. In diesem Jahr fand nun das 12. Bundesfinale in Waldaschaff statt. Die Sportschule Jena war mit einer Mannschaft in der WK II vertreten. Jede Mannschaft geht mit 5 Sportlern in 5 unterschiedlichen Gewichtsklassen an den Start. Da wir die Gewichtsklasse bis 50kg nicht besetzen konnten, starteten wir in jeden Mannschaftskampf mit einem Handicap. Für jeden gewonnen Kampf gab es einen Punkt, so dass mit 3 gewonnen Kämpfen der Sieg für die Mannschaft fest steht. Wir starteten also immer mit einem 0:1 in jeden Mannschaftskampf.

Die Vorrundenkämpfe wurden souverän von den Jungs gewonnen. Alle Kämpfe konnten gewonnen werden und demzufolge standen wir berechtigt im Finale um Platz 1. In den Vorkämpfen kam auch unser „Neuer“ zu seinem Einsatz. Alwin Steinbrück wechselte vor einem knappen halben Jahr von den Fußballern zu den Ringern. Zugegeben, ein gewagtes Unterfangen. Aber Alwin stellt sich geschickt an, bringt eine gute Physis mit, lernt schnell und hat eine gute
Auffassungsgabe. Sein Gegner ist auch ein Neuling in der Sportart und so Alwin ebenbürtig. Alwin rang gut, griff mutig an und wurde bei der Ausführung eines doppelten Beinangriffes mit dem Höchstpunktwert, einer 4, belohnt. Er konnte seinen Kampf gewinnen, ohne einen Wertungspunkt abzugeben. Das sollte ihm Mut machen für die kommenden Kämpfe.

Der Finalgegner war die Mannschaft vom Bundesstützpunkt aus Nürnberg, die in der Vorrunde das Sportgymnasium aus Frankfurt/ Oder klar besiegt haben. Es wurde also eine besondere Herausforderung, zumal Nürnberg alle Gewichtsklasse besetzen könnte und wir so vor dem ersten Kampf 0:1 im Rückstand lagen.

In der Gewichtsklasse bis 55kg gibt Silas Warmuth an den Start. Er fand gegen den defensiven Stil seines Gegners kein Mittel und verlor seinen Kampf nach Punkten. So stand es 0:2 gegen uns und Nürnberg und brauchte nur noch einen Sieg für den Titel.

In der Gewichtsklasse bis 60kg stand nun Otis Genth vor der Aufgabe in der für ihn fremden Stilart unbedingt gewinnen zu müssen. Otis ist eigentlich im griechisch-römischen Stil zu Hause. Dort sind Beinangriffe nicht erlaubt und so ist es für ihn immer eine Umstellung im freien Stil zu ringen. Er konnte auch in der Anfangsphase des Kampfes die Beinangriffe seines Gegners nicht abwehren und lag nach der Hälfte der Kampfzeit mit 0:6 im Hintertreffen. Mit einem eigenen Angriff verkürzte er auf 3:6. Nun waren aber nur noch 10 Sekunden auf der Uhr. Otis musste alles riskieren, wenn wir noch eine Chance haben wollten. Der Schiedsrichter pfiff den Kampf wieder an und Otis setzte alles auf eine Karte. Er brauchte unbedingt 4 Wertungspunkte um zu gewinnen. Sein Gegner wollte ihn mit den Armen blocken, Otis übernahm dieses Manöver, setzte einen Rumreißer an und überführte seinen Gegner in die Bodenlage. 2 Punkte waren geschafft und noch 3 Sekunden Zeit. Otis umfasste seinen Gegner und versuchte ihn zu rollen. Sein Gegner tat alles um die Technik abzuwehren, aber Otis bekam die Rolle durch. Der Gong ertönte. Die Zeit war um und der Punktstand lautete 7:6 für Otis. Was für eine Zitterparty.

Die Nervenanspannung sollte nicht nachlassen. Im nächsten Kampf, in der Gewichtsklasse bis 66kg, standen sich zwei Deutsche Meister gegenüber. Joey Wrensch wurde 2022 Deutscher Meister und sein Gegner, Mark Barnowski, ist in diesem Jahr Deutschen Meister geworden und vertritt in der nächsten Woche die deutschen Farben bei der U17 Europameisterschaft. Es versprach ein spannender Kampf zu werden. Mit Anpfiff startete auch Barnowski mit einer seiner Spezialtechniken, einem Beinangriff. Aber Joey ahnte es und konterte diesen Angriff und ließ daran gleich eine Bodentechnik folgen. 4:0 für Joey. Ein beruhigender Start. Es waren noch 2 Minuten zu ringen und da kann noch viel passieren. Sichtlich konsterniert von dieser Aktion war der nächste Angriff von Barnowski weit weniger konsequent und Joey konterte wieder, erwischte ihn am Boden mit einem Nelson und stellte Barnowski in die Brücke. Joey ließ sich die Chance nicht mehr nehmen und schulterte seinen Gegner. Sieg und im Mannschaftsergebnis stand es nun 2:2. Alles wieder offen und der Mannschaftserfolg hing vom letzten Kampf ab.

In der Gewichtsklasse über 66kg standen sich Fabian Wächter und Max Baumeister gegenüber. Baumeister brachte 80kg auf die Waage und war so ca. 7kg schwerer als Fabian. Diesen Gewichtsunterschied galt es mit Schnelligkeit und Gewandtheit wettzumachen. Fabian rang clever, sammelte Punkt um Punkt, konnte sich nicht immer dem Kraftvorteil seines Gegners entziehen, so dass der Kampf spannend und bis zur letzten Aktion ausgeglichen war. Mit einem beherzten Beinangriff sicherte sich Fabian die letzten Punkte und damit den Sieg in diesem Kampf.

Damit stand mit einem Kampfergebnis von 3:2 der Mannschaftssieg für des Team der Sportschule Jena fest. Die betretenen Gesichter in der Nürnberger Ecke sprachen Bände. Nach der Anfangsphase hatten sie sich Hoffnung auf den Sieg gemacht. Doch am Ende wird abgerechnet und da stand Jena ganz oben auf dem Siegertreppchen.

(Bild und Text: Denis Bleyl)